Walter Lehmann (1878-1939) erforschte die Sprachen Mittelamerikas und hier insbesondere die der Ureinwohner an der Miskitoküste Nicaraguas. Das sind die Völker Miskito, Sumo und Rama. Sein Hauptwerk hierüber ist das zweibändige Werk „Die Sprachen Zentral Amerikas in ihren Beziehungen zu einander sowie zu Südamerika und Mexiko“, das im Reimer Verlag Berlin, erschienen ist. Lehmann war am Münchner sowie am Berliner Völkerkunde Museum tätig. Sein Nachlass findet sich im Ibero-Amerikanischen Institut Preußischer Kulturbesitz in Berlin am Potsdamer Platz.
Lehmanns Buch ist eines der Standardwerke über die Sprachen Mittelamerikas, die schon damals vom Aussterben bedroht waren. Von 1907 bis 1909 forschte Lehmann in Mittelamerika und legte handkolorierte Sprachenkarten der Regionen Mittelamerikas an. Lehmann entdeckte, dass in den mittelamerikanischen Ursprachen ganz besonders die Töne wichtig waren. An Hand von Wörterlisten legte Lehmann ein umfangreiches Archiv der indigenen Sprachen an. Am Beispiel Walter Lehmanns sieht man die Vielschichtigkeit der deutsch-lateinamerikanischen Beziehungen, die sich bis heute gegenseitig befruchten.