Die Lagune Apoyo in Nicaragua, ein 200 Meter tiefer und 5 Kilometer breiter Kratersee, ist ein beliebtes Ausflugziel in der Nähe von Granada. Am höher gelegenen Kraterrand sind zahlreiche beliebte Ausflugslokale, in denen heimische Spezialitäten serviert werden und Musikkapellen spielen. Von dort hat man einen herrlichen Blick über das 5 Kilometer entfernte Granada und den Nicaragua See.
An dem dicht bewachsenen Kraterrand leben exotische Vögel, Affen und es befindet sich dort eine ökologische Forschungsstation.
Berühmtheit hat die Lagune durch eine besondere Fischart bekommen: den Buntbarsch.
Die Naturwissenschaft ging bisher davon aus, daß sich unterschiedliche Arten durch räumliche Trennung und durch unterschiedliche Lebensumstände entwickeln. In der Lagune von Apoyo konnte erstmalig nachgewiesen werden, daß sich verschiedene Arten auch ohne räumliche Isolierung entwickeln können.
Ein abgeschiedener Kratersee ohne Zu-und Abfluss ist ein für sich einzigartiges Evolutionsexperiment. Die Forscher um den Konstanzer Wissenschaftler Axel Meyer haben nun anhand des genetischen Codes, der Ernährungsgewohnheiten, der Zähne und Farben den Beweis erbracht, daß sich in einer gemeinsam genutzten Umgebung verschiedene Arten entwickeln können. Damit steht fest, daß die Evolutionstheorie umgeschrieben werden muß. Der Apoyo Krater hat Weltberühmtheit erlangt.
München, den 11. Februar 2006
Dr. Horst Engler
Weiterführende Informationen in DIE WELT: Sonja Kastilan »Labor der Evolution«